Die ursprüngliche Bestimmung des Golden Retrievers gilt dem Jagdhund, welcher ausgebildet wurde, Flugwild zu apportieren - folglich für die Arbeit nach dem Schuß. Heute werden Goldens häufig nicht mehr jagdlich geführt. Die Menschenfreundlichkeit und ihre Leichtführigkeit ist der Grund, daß der Golden Retriever noch viele weitere Einsatzbereiche abdeckt, die weit über den ursprünglichen Verwendungszweck hinausragen. Immer öfter sieht man den Golden Retriever als Rettungshund, Behindertenbegleit- oder führhund. Ja, sogar als Drogensuchhunde werden sie eingesetzt. Aber auch als ganz "normaler" Familienhund ist der Golden Retriever der perfekte Freund fürs Leben.

Nachfoldend möchten wir Ihnen die einzelnen Arbeitsgebiete des
Golden Retrievers ein wenig näher bringen ...

*~* DUMMY ARBEIT *~*
Wer seinen Golden nicht jagdlich führen möchte, kann aufgrund der sehr ausgeprägten Apportierleidenschaft dieser Rasse auf die Dummyarbeit zurückgreifen. Ein Dummy ist ein gefülltes Stoffsäckchen, welches als Ersatzbeute dient. Bei der Dummyarbeit werden verschiedene Situationen der Jagd nachgestellt. Der Hund sieht zu, wie der Dummy geworfenwird,
bleibt aber noch bei seinem Führer sitzen und erst auf Kommando beginnt er den Dummy zu apportieren. Der  Hund muß lernen die Fallstelle des Dummys abzuschätzen und sich diese eine Weile zu merken. Der Schwierigkeitsgrad steigert sich, denn die "Fortgeschrittenen" in der Arbeitsgruppe lernen unter verschiedenen Dummys zu unterscheiden und jeden einzelnen auf Kommando zu bringen. Das ist das selbe Muster, wie es auch bei der Entenjagd eingesetzt wird.In verschiedenen Retriever Arbeitsgruppen, aber auch bei immer mehr Hundesportvereinen kann unser vierbeiniger Freund  diese artgerechte Beschäftigung lernen.

*~* DER RETTUNGSHUND *~*
Bevor Sie sich entschliessen, Ihren Goldi als Rettungshund ausbilden zu lassen, bedenken Sie, daß Rettungshundearbeit mehr als nur ein Hobby ist. Die Ausbildung zum Rettungshund ist nicht nur mit Spaß verbunden, sondern fordert auch einen enormen Zeit- und Kostenaufwand und vor allem aber Verantwortung. Mit der Ausbildung kann schon als Welpe begonnen werden - Höchstalter für Newbies sollte aber 5 Jahre sein. Eine Rettungshundeausbildung dauert etwa zwei Jahre. Voraussetzung allerdings ist die Begleithundeprüfung. Ausgebildet wird der künftige Rettungshundin
den Bereichen  Flächen-, Trümmer-, Wasser-, sowie Lawinensuche.
Mehr Infos zur Ausbildung des Rettungshundes bietet Das Deutsche Rote Kreuz

*~* DER BEHINDERTENBEGLEIT- UND FÜHRHUND *~*
Ein Behindertenbegleit- und führhund - kurz BBH - steht Menschen mit körperlichen Behinderungen zur Seite und übernimmt Aufgaben, die sonst ein Pfleger tun müßte. Der BBH bringt das Telefon oder knipst das Licht an. Er hilft Rollstuhlfahrern beim  einsteigen in öffentliche Verkehrsmittel. Auch ist der perfekt ausgebildete Behindertenbegleithund in der Lage das Portmonaie zu öffnen und auf Kommando Pass oder Geld zu zücken und er hilft beim Wechselnder Kleidung. Die Ausbildung zum BBH ist jahrelange schwere Arbeit und fordert von Hund und Haltereine Menge Disziplin und Einfühlsvermögen. Die folgenden Seiten bieten nähere Infomationen über die Ausbildung und Arbeit des BBH
http://www.behindertenbegleithunde.de
http://www.deltasociety.org

http://www.prima-partner.de

*~* DER THERAPIEHUND *~*
Therapiehunde sind ruhige, ausgeglichene Hunde, die gezielt in der Therapie bei Kindern und/oder behinderten Menschen in Privathaushalten oder in Einrichtungen eingesetzt werden, wie z.B. Behinderteneinrichtungen oder Krankenhäuser. Dort können Sie positive Impulse zur weiteren Entwicklung
geben und auch zur schnelleren Genesung bei Kranken beitragen. Auch für ältere Menschen in Altenheimen sind Therapiehunde oft eine Bereicherung und angenehme Abwechslung in ihrem Leben.

Ein Therapiehund ist k e i n Behindertenbegleithund, der Serviceleistung für Menschen mit Einschränkungen verrichtet, sondern der durch seine bloße Anwesenheit, aber auch durch Schmusen und Spielen Wohlbefinden vermittelt.
Die Möglichkeiten der Tiergestützten Therapie sind vielfältig, sie können nahezu überall eine "Brücke" schlagen. Hier möchte ich aufzeigen, wo man die Tiergestützte Therapie überall einsetzen kann:

Altenheim
Alltagsveränderung, Auflockerung, Gesprächsbrücke, Schatzkiste der Erinnerung wecken, motorische Fähigkeiten fördern (Streicheln), Reha für Schlaganfallpatienten, Sprachtraining für Schlaganfallpatienten
Behindertenheim Motorische Fähigkeiten fördern, nonverbale und verbale Fähigkeiten, Alltagsveränderung, Vergrößerung des sozialen Umfeldes, Kontakte, in psychosozialer Hinsicht mehr Selbstständigkeit
Kinderheim psychosoziale Verpflichtung, kleine Aufgaben übernehmen, Freundersatz
Krankenhaus (Reha) Bewegungsübungen, Herz- u. Kreislaufsysteme werden stabilisiert, Lebensmotivation wird zurückgegeben
Vollzugsanstalt Integrationshilfe, Wiedereingliederungshilfe, sinnvolle Beschäftigung, leider nur in der USA möglich
Familien psychosoziales Verhältnis ändert sich, der Druck wird mehr auf den Hund verteilt, mehr Themen zu besprechen, Kontaktförderung, höhere Kritikfähigkeit - Kind lernt, dass auch Elterrn Fehler machen, Kind und Therapie-Hund lernen gemeinsam, Beziehung wird inniger und stabiler
Schulen Angstabbau, Zärtlichkeit, Trost, Integration in die Klasse, Kommunikation wird erhöht, Vertrauensvoller Umgang mit dem Therapie-Hund